Auf der griechischen Insel Lesbos hat ein Polizeieinsatz begonnen, bei dem die nach dem Brand des Flüchtlingslagers Moria obdachlos gewordenen Menschen in ein neues Übergangslager gebracht werden sollen. Polizisten gingen am Donnerstagmorgen auf den Straßen von Zelt zu Zelt um die dort campierenden Menschen zu wecken und sie in das nach dem Brand eilig errichtete Notcamp zu bringen.
Seit dem Brand im Lager Moria in der vergangenen Woche schlafen tausende Flüchtlinge auf Lesbos am Straßenrand und auf Supermarktplätzen unter notdürftig errichteten Schutzdächern aus Zweigen oder in Campingzelten.
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen berichtete, ihren Mitarbeitern sei in der Nacht der Zugang zu den Migranten verwehrt worden. “Ein Polizeieinsatz ist im Gange um die Flüchtlinge ins neue Lager zu bringen. Das sollte aber nicht medizinische Hilfe verhindern”, kritisierte die Organisation auf Twitter.
Die griechischen Behörden und die UNO bauen seit Samstag ein neues Lager, in dem nach ihren Angaben die Asylverfahren für die Migranten wieder aufgenommen werden sollen. Viele Flüchtlinge weigern sich jedoch, in das Camp zu gehen weil sie fürchten, dort erneut monatelang festzusitzen.