Bei der Polizei meldete er einen Wildunfall, tatsächlich kam bei dem Verkehrsunfall des Generalstaatsanwalts von South Dakota jedoch ein Mensch zu Tode. Die Leiche des Opfers sei erst am folgenden Tag entdeckt worden, teilten die Behörden des ländlichen Bundesstaates im Norden der USA am Montag (Ortszeit) mit. Es handelte sich um einen 55-jährigen Mann, der offenbar zu Fuß unterwegs gewesen war.
Der Unfall ereignete sich den Behörden zufolge, als Generalstaatsanwalt Jason Ravnsborg auf dem Heimweg von einer Spendensammel-Veranstaltung der Republikaner war. Der 44-Jährige meldete der Polizei, dass sein Auto gegen einen Hirsch oder ähnliches gefahren sei. Er selbst blieb dabei unverletzt.
Ravnsborg Sprecher Tim Bormann sagte der “New York Times”, der Anruf bei der Polizei sei am Samstagabend gegen 22.24 Uhr erfolgt. Zugleich betonte der Sprecher, dass Ravnsborg bei politischen Veranstaltungen üblicherweise keinen Alkohol trinke. Der Generalstaatsanwalt sicherte zu, bei den Ermittlungen mit den Behörden zusammenzuarbeiten, und sprach den Angehörigen des Unfallopfers sein Mitgefühl aus.
Die Familie des Opfers äußerte sich derweil erbost darüber, dass sie erst am Sonntagabend über den Vorfall informiert worden sei, als die Behörden um eine Identifizierung der Leiche baten. Die Familie befürchtet nach eigenen Angaben außerdem, dass Fehlverhalten des Generalstaatsanwaltes vertuscht werden könnte. “Ein Hirsch ähnelt nicht einem Menschen”, sagte Victor Nemec, ein Cousin des Opfers, der Zeitung “Rapid City Journal”.
Gegen Ravnsborg wurden zwischen 2014 und 2018 sechs Geldbußen wegen überhöhter Geschwindigkeit verhängt, wie die Zeitung “Sioux Falls Argus” berichtete. Außerdem sei er durch mehrere andere Verstöße im Straßenverkehr wie Fahren ohne Sicherheitsgurt aufgefallen.
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