Große Synagoge von Jerusalem trotz jüdischer Feiertage wegen Corona geschlossen

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Erstmals in ihrer Geschichte bleibt die Große Synagoge in Jerusalem zum jüdischen Neujahrsfest (Rosch Haschana) am Freitag wegen neuer Corona-Beschränkungen geschlossen. Die Leitung der Synagoge kündigte am Mittwoch an, auf eine Regelung, nach der sich etwa 200 Gläubige in dem Gebäude hätten versammeln können, zu verzichten. Auch heilige Stätten des Islam in Jerusalem bleiben geschlossen. In den vergangenen zwei Wochen hatte Israel die höchste Infektionsrate weltweit verzeichnet.

Die Synagoge, die 1982 eröffnet wurde, ist das offizielle Gotteshaus des jüdischen Staates. Israels Präsident nimmt dort traditionell am Gottesdienst zu Jom Kippur teil. Seit März ist die Synagoge wegen der Corona-Pandemie geschlossen.

Am Freitag treten in Israel für die Dauer von drei Wochen neue Corona-Beschränkungen in Kraft und gelten dann auch während der sich anschließenden Feiertage Jom Kippur und Sukkot. In dieser Zeit sollen sich nur noch zehn Menschen gemeinsam in geschlossenen Räumen aufhalten dürfen, im Freien werden Zusammenkünfte auf 20 Menschen beschränkt.

Auch die muslimischen heiligen Stätten auf dem Tempelberg in Jerusalem, darunter der Felsendom und die Al-Aksa-Moschee, sollen nach Angaben der Waqf-Behörde während der erneuten Ausgangsbeschränkungen geschlossen bleiben. Auf dem Tempelberg befinden sich die heiligste Stätte des Judentums und die drittheiligste Stätte des Islam.

Für Israel mit seinen neun Millionen Einwohnern ist es bereits der zweite landesweite Lockdown wegen der Coronavirus-Pandemie. Seit Ausbruch des neuartigen Coronavirus registrierten die israelischen Behörden fast 167.000 Infektionsfälle. In 1147 Fällen führten die Infektionen zum Tod. 

© Agence France-Presse

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