Die Polizei auf der griechischen Mittelmeerinsel Lesbos hat nach dem Großbrand im Flüchtlingslager Moria fünf Flüchtlinge wegen des Verdachts der Brandstiftung festgenommen. Fünf Verdächtige seien festgenommen worden, nach einem sechsten werde derzeit noch gefahndet, sagte Zivilschutzminister Michalis Chrysohoidis am Dienstag der griechischen Nachrichtenagentur ANA.
Das Lager in Moria war in der Nacht zum 9. September durch mehrere Brände fast vollständig zerstört worden. Die griechischen Behörden gehen davon aus, dass die Feuer absichtlich von Flüchtlingen gelegt wurden, um eine Verlegung aus dem völlig überfüllten Lager zu erzwingen.
Moria war in den vergangenen Jahren immer wieder wegen des Leids der dort untergebrachten Flüchtlinge in den Schlagzeilen. Die mehr als 12.000 Insassen wurden durch das Feuer obdachlos. Während die Inselbehörden derzeit ein neues Lager nahe der Hafenstadt Panagiouda aufbauen, streiten die EU-Staaten erneut über die Verteilung der Flüchtlinge.
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