Vorsichtig gesagt: Eine erneute Infektion ist eher unwahrscheinlich . Anlass zu diesem Optimismus gibt eine kleine Studie, die Wissenschaftler der Chinese Academy of Medical Sciences Mitte März 2020 veröffentlichten. Für diese Studie haben chinesische Wissenschaftler im Labor vier Rhesusaffen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert. Rhesusaffen sind nahe Verwandte, ihre DNA hat eine 93,5-prozentige Übereinstimmung mit der des Menschen.
Die Forscher beobachteten bei den Tieren das Fortschreiten der Krankheit für vier Wochen. Dafür überwachten sie das Gewicht und die Temperatur und entnahmen Proben, um die Viruslast zu messen. Als die Affen nach 28 Tagen ausgeheilt waren, wurden sie erneut infiziert: mit einer extremen Dosis – diese war eine Million Mal höher, als für eine Infektion nötig. Dabei zeigte sich: Die Affen wurden nicht wieder krank, die entnommenen Tupfer hatten keine Viruslast. Offenbar schienen die Affen einen Schutz entwickelt zu haben.
Zwar lässt sich das Ergebnis noch nicht verallgemeinern, aber vorerst deutet alles darauf hin, dass eine erneute Infektion nicht möglich ist.
Zuvor gab es schon andere Stimmen: Einige Wissenschaftler, unter anderem von der Universität Bern, hatten Mehrfachinfektionen nicht ausgeschlossen, die dann deutlich milder verlaufen könnten. Und China, Japan und Südkorea hatten Fälle gemeldet, bei denen Menschen zum zweiten Mal positiv auf das Coronavirus getestet wurden: So gab China mehr als 100 Wiederholungsfälle von Patienten aus Krankenhäusern bekannt. Und auch der Fall einer Reiseleiterin aus Japan sorgte weltweit für Schlagzeilen: Sie hatte sich kurz nach ihrer Krankenhausentlassung innerhalb kürzester Zeit angeblich ein zweites Mal infiziert. Wissenschaftler halten es aber für möglich, dass bei all diesen Patienten die Infektion noch nicht ganz ausgeheilt war.
Für gesicherte Aussagen, wie lange Menschen das Coronavirus verbreiten können, nachdem sie sich selbst erholt haben, ist es aktuell noch zu früh.