Die US-Notenbank Fed könnte ihre Anleihenkäufe zur Stützung der Konjunktur in der Corona-Pandemie zum Jahresende hin zurückfahren. Fed-Chef Jerome Powell sagte am Freitag beim Zentralbank-Symposium von Jackson Hole, “es könnte angemessen sein damit zu beginnen, das Tempo beim Anleihenkauf in diesem Jahr zu reduzieren”. Nähere Angaben machte er nicht. Zugleich betonte Powell, es gebe trotz der derzeit hohen Inflation keinen Anlass, rasch die Leitzinsen anzuheben.
Angesichts der verheerenden wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie hatte die Fed die Leitzinsen im März 2020 auf Null abgesenkt. Sie pumpt durch Anleihenkäufe zudem monatlich 120 Milliarden Dollar in die Märkte, um die Wirtschaft zu stützen. Allerdings wachsen angesichts der lockeren Geldpolitik und der wirtschaftlichen Erholung des Landes die Inflationssorgen.
Im Juli betrug die Inflationsrate 4,2 Prozent und damit deutlich mehr als das Notenbankziel von zwei Prozent. Fed-Chef Powell beteuerte am Freitag aber erneut, bei dem Preisanstieg handle es sich um ein vorübergehendes Phänomen. Verursacher der Inflation wie Engpässe auf der Angebotsseite würden bereits nachlassen.
Jetzt geldpolitisch gegenzusteuern könne “mehr Schaden anrichten als Gutes tun”, warnte Powell. Er verwies unter anderem darauf, dass der Arbeitsmarkt immer noch dabei ist, sich von den Auswirkungen der Corona-Krise zu erholen. Die Arbeitslosenquote war im Juli auf 5,4 Prozent gesunken, was aber immer noch deutlich über dem Niveau von 3,5 Prozent vor der Pandemie liegt.
Quelle: AFP