Militär-Junta in Myanmar lässt tausende festgenommene Demonstranten frei

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Die Militär-Junta in Myanmar hat zahlreiche Menschen freigelassen, die seit Anfang Februar bei Protesten gegen den Militärputsch festgenommen worden waren. Landesweit seien 2296 Menschen freigekommen, teilte die Junta am Mittwochabend mit. Unter den Freigelassenen waren auch mehrere Journalisten, die wegen ihrer Berichterstattung über die Proteste hinter Gittern saßen.

Vor dem Insein-Gefängnis in der Metropole Rangun warteten am Morgen mindestens 200 Menschen, wie ein AFP-Reporter berichtete. Ein Mann hoffte, dass seine Tochter unter den Freigelassenen sein würde. “Ich bin sehr stolz auf sie”, sagte er. “Ich werde sie ermutigen, zu kämpfen, bis sie gewinnen.”

Die Journalistin Kay Zon Nway des Nachrichtenportals Myanmar Now war nach Angaben ihres Arbeitgebers unter den Freigelassenen. Nicht frei kam hingegen der US-Journalist Danny Fenster, der im selben Gefängnis sitzt. Ein Mitarbeiter der Haftanstalt, der seinen Namen nicht nennen wollte, sagte, es seien keine Ausländer aus der Haft entlassen worden.

Das Militär hatte am 1. Februar in Myanmar wieder die Macht übernommen. Der Putsch beendete eine zehnjährige Phase des demokratischen Wandels in dem südostasiatischen Land. Die Junta sieht sich seitdem massiven Protesten gegenüber und reagiert mit brutaler Gewalt gegen Demonstranten.

Im Februar hatte die Junta rund 23.000 Gefängnisinsassen freigelassen. Menschenrechtsorganisationen äußerten damals die Befürchtung, den Verantwortlichen gehe es darum, in den Haftanstalten Platz für politische Gefangene zu schaffen.

Quelle: AFP

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